Hallo zusammen, hier ist Jerry, der ruhigste von uns Dreien … Ich hätte nie gedacht, dass ich jetzt an der Reihe bin einen Beitrag zu schreiben – leider. Doch alles nacheinander.
Jerry, unser Herzensengel ist heute eingeschlafen …
Wie Ihr bereits lesen konntet, hatte mein Enkel Alfi Angst um mich. Und das zurecht. Vor kurzer Zeit bin ich schwer an einer Autoimmunschwäche erkrankt: Der IMHA/AIHA. Doch das wussten wir lange nicht …
Wie alles anfing
Schuld war nur meine Kastration. Sicher, sie musste sein, denn der eine Tumor war bösartig. Aber irgendwie fühlte ich mich seitdem immer irgendwie schlapp, mochte nicht mehr soweit laufen. Bis ich mich zwei Tage nach der OP gar nicht mehr bewegen wollte.
Besorgt fuhren wir in die Tierklinink. Nach stundenlangen, nächtlichen Untersuchungen kamen die ersten Diagnosen: vermutlich Wasser in der Lunge und Blut im Bauchraum. Am Sonntagmorgen erfolgte noch ein Ultraschall und brachte neue Sorgen – der Milztumor wurde entdeckt.
Wie gelähmt vor Angst wussten Frauchen und Herrchen nicht, was sie machen sollten (die Ärzte wollten operieren). Sie beschlossen zunächst von der OP abzusehen, da ich noch in einem schwachen Zustand war. Das war eine gute Entscheidung. Wir fuhren drei Wochen später nach Dänemark in den Urlaub.
Mir blieb einfach die Luft weg …
Ich habe mich riesig gefreut, wieder zu Hause in Dänemark zu sein. Gleich am Sonntag gingen wir alle an meinen Lieblingsstrand oben am Leuchturm. Zum Glück waren nicht so viele andere Hunde am Strand, so dass Herrchen zügig die Frisbee rausholte. Endlich konnte ich wieder toben! Doch was war das? Auf einmal hat mich sogar der kleine Alfi überholt. Ich konnte ihn noch wegbellen, doch dann sackten meine Beine weg. Herrchen und Frauchen dachten gleich an mein Herz und meine Lunge (wenn Wasser in die Lunge kommt, könnte mir die Luft wegbleiben, sagten die Ärzte …).
Am nächsten Tag beschlossen Frauchen und Herrchen es ruhiger mit mir anzugehen. Direkt vor der Düne parken, 3 Meter rauf und wieder runter gehen und schon am Strand. Verdammt – was war das. Oben angekommen ging mir schon wieder die Luft aus. Wieder brachen die Beine weg. Oh, was habe ich geweint, dass ich nicht wie Alfi an den Strand konnte.
Nach einem weiteren Aufreger am nächsten Tag beschlossen wir dann nach Hause zu fahren. Den Rest kennt Ihr aus dem anderen Beitrag …
Mein letzter Tag
Ja, nun ist es wirklich geschehen. Heute war mein letzter Tag auf dieser Welt, an der Seite von Frauchen. Auch wenn ich wieder zu Hause war, habe ich nicht gut geschlafen, habe mich kaum noch bewegt. Frauchen hat mir morgens noch mein Lied gesungen und mich wieder gestreichelt. Das habe ich sehr genossen. Frauchen und ich gehören schließlich zusammen und Frauchen sagte mir auch, wenn ich nicht mehr kann soll ich einfach loslassen. Sie trägt mich dann im Gedanken zu Rübe an den Strand…..

Etwas später aus der Ferne konnte ich Frauchen und Herrchen reden hören. Ich glaube, sie wollten mich erlösen. Erlösen? Da war doch was. Ich erinnere mich noch gut an Rübe, als er erlöst wurde. Da haben wir alle sehr geweint: Frauchen, Herrchen und ich. Das konnte ich nicht zulassen, dass es den beiden wieder schlecht geht. Und wer soll dann den kleinen Alfi erziehen? „Du musst stark sein“ habe ich mir gesagt. „Lass den Arzt nicht an dich ran.“ Oder Du nimmst Herrchen und Frauchen die Entscheidung vorher ab. Und das tat ich dann auch. Gerade an der Klinik angekommen, konnte ich auf einmal das Licht sehen. Und – Rübe! „Rübe, bist Du das? Bist Du da? Ich komme …“
Mein letzter Beitrag
So, das war es für mich. Das war mein letzter Beitrag. Wenigstens konnte ich noch einmal das Meer sehen, meinen Strand. Frauchen und Herrchen: Ich habe Euch lieb. Danke für die 13 wunderschönen Jahre an Eurer Seite. Zusammen mit Rübe warte ich jetzt auf Euch am Strand von Blåvand. Und ich weiss es ganz genau: irgendwann sehen wir uns im Himmel wieder. Dann ist unser perfektes Rudel wieder vereint.
Vielen Dank an meine Leserschaft. Ich klinke mich jetzt aus und hoffe, dass mein Enkel Alfi den Part übernehmen wird. Macht es gut.

Vielen Dank an den Verein ProKromfohrländer
Wir, Anja und Dennis Hock, möchten uns ganz herzlich bei unserem Zuchtverein ProKromfohrländer e.V. bedanken. Insbesondere bei Britta Schmidt, die uns den entscheidenden Hinweis auf Jerry‘s Krankheit gab. Die Ärzte hatten uns leider wochenlang, ja sogar monatelang falsch diagnostiziert. Erst Britta‘s Hinweis brachte uns dazu, die richtige Therapie einzuleiten. Leider kam dies für Jerry zu spät.