… meine Geschichte.
Kromfohrländer Bernard Jr. Color of Springs
Wie oben erwähnt: mein Name ist Bernard Jr., auch Bernie oder „Rübe“ genannt. Zunächst möchte mich entschuldigen, dass ich erst jetzt etwas über mich schreibe. Wollte mein Profil schon seit so vielen Jahren hier auf der Seite aktualisieren, doch bin ich vor lauter Spielen, Laufen, Fressen und Schlafen nie wirklich dazu gekommen. Aus aktuellem Anlass möchte ich dieses nun nachholen.
Gerüchte über meine Gesundheit
Vielleicht sind euch die Gerüchte schon zu Ohren gekommen, dass ich schwer krank bin.
Leider sind diese Geschichten war. Mir geht es nicht sehr gut – eigentlich sehr schlecht. Wie alles dazu kam, möchte ich euch nun erzählen.
So viel Spaß …
Nun bin ich schon seit 6,5 Jahren auf der Welt, ein erwachsener, junggebliebener Hund. Ich bin der Erstgeborene Sohn meines Vaters – Jerry. Deshalb trage ich auch seinen (Geburts-)Namen. Schon gleich zu Beginn meines Lebens wurde klar, dass ich ein wilder Kerl werde. Immer am Wetzen, knapp oberhalb der Grasnarbe über den Platz jagen und manchmal auch aus vollem Tempo einen Überschlag in der Kieskuhle machen – ganz egal, ich war für alles zu haben. Ganz besonders gerne habe ich Frisbee gespielt – und spiele es auch noch (so gut es geht). All die Jahre hatte ich mit Herrchen und Frauchen richtig viel Spaß: am Strand, im Wasser – hier und in Dänemark. Viele schöne Erinnerungen tummeln sich in meinem Kopf. Ich war so glücklich und deshalb habe ich, und mein Frauchen und Herrchen auch nicht, gemerkt, wie ich allmählich krank wurde.
Am Anfang dachte ich, das ist eine kleine Magenverstimmung. Habe mich halt mal übergeben. Eines Tages kam kurz einmal Blut hinzu: Die Ärzte tippten unter anderem auf Rattengift. Und so wurde ich über die Jahre therapiert …
Die Symptome kamen schleichend …
Doch bei dem einmaligen Übergeben blieb es nicht. Die Symptome kamen schleichend. Erst konnte ich mich mal nicht richtig hinsetzen und auch nicht richtig laufen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht. Mir ging es ja gut. Vielleicht hatte ich mich bei meinen wilden Tobe-Aktionen auch nur ein wenig vertreten. Schließlich war ich ja ein wilder Kerl, hab nichts anbrennen lassen.
Doch irgendwann wollte das Erbrechen nicht mehr nachlassen – nach langwieriger Diagnose kam irgendwann der Befund: Megaösophagus – eine erweiterte Speiseröhre. Normalerweise kann man mit dieser Krankheit leben. Muss halt nur im Stehen essen. Und es ging auch eine Zeit lang gut: nach einer Kortison Therapie hatte ich wieder ordentlich Fleisch auf den Rippen und konnte auch wieder wild umher tollen.
Ich weiß nicht mehr genau wann es war, aber eines Tages kam ein Punkt, an dem alles wieder kippte. Zunächst nur in kleinen Schritten: das Erbrechen wurde häufiger, mein Gewicht wurde weniger. Muskelschwund setzte ein. Doch auch jetzt hatte ich mir noch keine großen Gedanken gemacht, denn meine Kräfte kamen immer wieder und ich habe im Sommer und Herbst ’22 noch mit Herrchen und Frauchen wunderschöne Urlaubstage in Dänemark verbracht.
Der Winter naht …
Gestärkt mit diesen schönen Erinnerungen ging es in die dunkle Jahreszeit, dem Winter von 2022. Bis zum Jahreswechsel war auch noch alles gut.
Doch dann aus heiterem Himmel passierte es: ohne irgendwelche ersichtlichen Gründen verschlechterte sich mein Gesundheitszustand. Ich verlor massiv an Muskelmasse. Auf Anraten des Vereins besuchte ich sogar den Chefarzt in der Tierklinik Neustadt. Dieser checkte mich noch gründlicher durch und stellte zur erweiterten Speiseröhre noch Lupus fest. Diese Krankheit sollte für meinen Muskelschwund verantwortlich sein, doch ließ sich das im Muskel nicht nachweisen. Alle Puzzleteile wollten irgendwie nicht zusammenpassen. Es war wie verhext, so als ob überhaupt nichts in meinem Magen ankommen würde. Obwohl Herrchen und Frauchen alles unternahmen – im stehen füttern, nur breiige Nahrung etc. nahm ich immer weiter ab. Mir geht es schlecht.
Ein Schimmer Hoffnung
Auch wenn der Strohhalm, an dem ich mich zur Zeit klammere, nicht besonders stabil ist, gebe ich nicht auf. Ich werde kämpfen. Ich will noch nicht gehen. Ich kann Frauchen und Herrchen ja noch nicht alleine lassen. Sie brauchen mich ja schließlich. Wer soll denn auf die beiden aufpassen, wenn ich nicht mehr da bin?
Vom Chefarzt habe ich die Empfehlung zur Flüssignahrung bekommen. Dieses versuche ich aktuell. Bitte drückt mir die Daumen, damit ich Herrchen und Frauchen noch lange beschützen kann – wieder mit den beiden nach Dänemark fahren kann.
Dies ist mein vorletzter Beitrag für euch. Entweder, wenn alles gut geht, schreibe ich euch aus Dänemark, wenn ich vom Frisbee spielen wieder reinkomme oder …
… naja: Herrchen wird dann für mich schreiben.
Das Ganze ist so schlimm, dass ich den ganzen Tag nur heulen könnte.
Also macht es gut. Wir hören uns.
Euer Bernie